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Joomla vs. WordPress: Welches CMS ist besser? – der Vergleich (2023)

Areal West

Jan Lehnhoff | Letzte Aktualisierung: 15.03.2023 | Kategorie: Joomla | Geschätzte Lesedauer: 8 Minuten

Mit Joomla und WordPress stehen dem Nutzer zwei zunächst kostenlose Content-Management-Systeme (CMS) zur Verfügung, die prinzipiell gleichsam zur Gestaltung und Pflege von Webseiten geeignet sind.

Es gibt zwischen beiden CMS sowohl Gemeinsamkeiten als auch Unterschiede. Diese betreffen unter anderem die Bereiche Aufbau, Bedienung, Migration oder Sicherheit.

Was die Popularität angeht, ist WordPress zumindest auf den ersten Blick überlegen. Rund 60 Prozent aller Webseiten weltweit basieren auf dem CMS WordPress. Bei Joomla sind es hingegen nur knappe sieben Prozent. Allerdings sollte man hierbei keine Rückschlüsse auf die Qualität ziehen, da WordPress vor allem unter privaten Nutzern, vor allem Bloggern, äußerst beliebt ist.

Zu den wichtigsten Gemeinsamkeiten gehört sicherlich, dass beide CSM unabhängig vom Browser nutzbar sind. Gleichsam lassen sich die CMS durch verschiedene Erweiterungen noch besser an die jeweiligen Nutzer anpassen. Diese Erweiterungen (auch Plug-ins genannt) stehen Anwendern öffentlich und oftmals sogar kostenlos zur Verfügung. Manche von ihnen sind aber auch kostenpflichtig. Dies gilt ebenfalls für die große Auswahl an Templates und Themes, die das Aussehen der Webseite, das Webdesign, bestimmen.

Welches CMS sich für welche Aufgaben und Zwecke besser eignet, soll dieser Joomla versus WordPress Vergleich und Ratgeber 2023 deutlich machen.

Backend & Administration

Vom Backend aus steuert man die Funktionen von Joomla- wie auch WordPress-Webseiten, fügt Inhalte ein, bearbeitet Newsletter und vieles mehr. Übersichtlichkeit und Benutzerfreundlichkeit der einzelnen Funktionen spielen dabei eine wichtige Rolle bei jedem CMS. Bereits hier zeigen sich zwischen Joomla und WordPress diverse Gemeinsamkeiten und Unterschiede.

WordPress-Backend und -Administration: einfach und intuitiv

Das Backend von WordPress erscheint zunächst deutlich einfacher und übersichtlicher strukturiert. Es bietet die Möglichkeit, sofort loszulegen und sich intuitiv vom und durch das System führen zu lassen. Deshalb eignet sich WordPress auch für absolute Anfänger, um erste Erfahrungen zu sammeln. Die grundlegende Struktur von Startseite, Seiten, Beiträgen und Kategorien lässt eine einfache und zugleich auch vergleichsweise begrenzte Administration zu.

Joomla-Backend und -Administration: schwierig am Anfang

Betrachtet man das Backend von Joomla, machen sich im Vergleich zu WordPress sofort Unterschiede bemerkbar. Joomla erscheint komplexer, was gerade für Personen ohne jegliche Erfahrung eher verwirrend sein dürfte. Allerdings lässt sich das Backend nach einer Einarbeitungsphase einfach bedienen, was auch dank des WYSIWYG-Editors gelingt.

Joomla weist dabei eine Struktur auf, die zunächst zwischen Menü und Inhalten differenziert. Hinzu kommen die Erweiterungen und Anwendungen (Komponenten). Es sind vor allem die Anwendungen, die einer zunächst eher einfachen Webseite beziehungsweise dem Backend eine komplexere Struktur verschaffen. Gute Beispiele sind hier Shopsysteme, Generatoren für Formulare, Response-Nachrichten oder Bildergalerien

Achtung
Joomla und WordPress zeigen Seiten und Artikel in Listenform an. Diese Anordnung entspricht nicht immer dem Menü und kann daher zu Beginn eher verwirrend wirken.

Updates & Migration

Unabhängig davon, ob man als CMS WordPress oder Joomla nutzt, sollte ein zur Verfügung stehendes WordPress-Update oder auch eine Migration stets schnellstmöglich umgesetzt werden. Dadurch ist das jeweilige CMS jederzeit auf dem neuesten Stand, was die Bereiche Funktionalität und Sicherheit angeht. Ein besonderer Fokus liegt dabei sicherlich auf dem Schließen von Sicherheitslücken bzw. Bugfixes.

Achtung
Während bei einem WordPress- oder Joomla Update lediglich eine Aktualisierung der gleichen CMS-Version vorgenommen wird, bedeutet eine Migration den Wechsel auf die neu erschienene CMS-Version.

Joomla Migration: mehr Aufwand und Wissen notwendig

Sobald man bei Joomla die Migration selbst vornehmen will, ist dies im Vergleich zu anderen CMS wie WordPress deutlich arbeitsintensiver. Gleichzeitig steigt auch der technische Aufwand, wodurch gerade in diesem Bereich Kenntnisse dringend erforderlich sind. Hinzu kommt der Zeitfaktor, der je nach Joomla-Migration bis zu 16 Stunden betragen kann.

WordPress-Migration: schnell und einfach erledigt

Die WordPress-Migration verläuft im Vergleich zu Joomla deutlich schneller ab. Selbst Einsteiger sollen dies binnen zehn Minuten selbstständig hinbekommen. Es gibt hierfür spezielle Migrations-Plug-ins, die diese Arbeit in verschiedenen Bereichen erledigen. Ein anschauliches Beispiel hierfür ist das Plugin WP-Staging, welches zügig eine Kopie der Live-Webseite erstellt. Einfache Updates werden automatisch aufgespielt.

Achtung
Vor einer Migration ist zwingend ein Backup des kompletten Systems ratsam. Dies gilt für Joomla und WordPress gleichermaßen. Dadurch verhindert man einen Datenverlust.

Wichtigste Funktionen

Sowohl Joomla als auch WordPress verfügen sowohl über vergleichbare als auch unterschiedliche Funktionen. Mit beiden CMS können zunächst Webseiten erstellt, gestaltet, publiziert und verwaltet werden.

Wichtigste Funktionen bei Joomla

Zu den besonderen Merkmalen von Joomla gehört die Mehrsprachigkeit des CMS, die von Beginn an integriert ist. Insgesamt hat Joomla mehr als 60 Sprachen parat. Weiterhin punktet Joomla mit diesen Funktionen:

  • Medien Verwaltung
  • Hierarchische Kategorien
  • Kontakt-Verwaltung
  • Tagging – Verschlagwortung
  • Menü Verwaltung
  • Beitrags-Versionierung
  • individualisierbare Benutzerrechte-Verwaltung
  • Overrides
  • Benutzerverwaltung
  • Responsive mit Bootstrap
  • Template-Verwaltung
  • Microdata library Implementierung
  • Cloud Storage APIs

Wichtigste Funktionen bei WordPress

Die einfache Bedienbarkeit von WordPress wird unter anderem durch diese Funktionen gewährleistet:

  • Drag&Drop-Medienverwaltung
  • Einfaches Theme-System
  • Plugin-System
  • Integrierte Kommentare
  • Ein-Klick-WordPress-Installer
  • Theme-Repository
  • Plugin-Repository

Sicherheit & Datenschutz

Vergleicht man die Sicherheitsarchitektur der beiden CMS miteinander, bietet Joomla hier deutlich bessere Strukturen. So sind die beiden wichtigen Sicherheitsfeatures Zwei-Faktor-Authentifizierung und die SSL-Verschlüsselung bereits von Beginn an am Start.

Generell ist Joomla als sehr sicher zu bewerten. Allerdings muss auch stets die aktuelle Joomla-Version genutzt werden. Je älter eine Version ist, desto anfälliger ist diese für Angriffe von außen.

Bei WordPress zeigt sich hingegen, dass die große Beliebtheit das CMS auch für Angriffe von außen sensibler macht. Plug-ins sollen dabei helfen, Sicherheitslücken zu schließen. Allerdings ist hier die Auswahl sehr groß. Gerade Laien wissen oftmals nicht, welches Plug-in dabei wirklich seinen Zweck erfüllt und welches nicht. Hier würde man sich generell eine bessere Kontrolle und Überprüfung wünschen.

SEO-Einstellungen

Wie gut eine Webseite für die Suchmaschine optimiert ist, entscheidet darüber, wie schnell sie im Internet gefunden wird. Deshalb schaut man bei einem Vergleich zwischen Joomla und WordPress auch stets auf die zur Verfügung stehenden SEO-Einstellungen.

SEO mit Joomla: viele optimierende Funktionen sofort verfügbar

Joomla spielt bei den SEO-Einstellungen die volle Bandbreite des Systems aus und benötigt hierfür nur wenige Klicks. Dies gelingt unter anderem, da der Nutzer wichtige SEO-Elemente schnell und einfach selbst definieren kann. Gute Beispiele sind:

  • Meta-Description
  • Suchmaschinen-freundliche URL
  • Globale Metadaten
  • Meta-Tags
  • H1- bis H6-Überschriften
  • XML-Sitemap für Google

SEO mit WordPress: ohne Plug-ins läuft kaum was

WordPress ermöglicht ebenfalls, bestimmte Dinge für die Suchmaschine zu optimieren. Allerdings zeigt sich hier abermals, dass der Funktionsumfang im Vergleich zu Joomla zunächst deutlich begrenzter ist. Abermals müssen hier Plug-ins installiert werden, von denen man nicht immer weiß, wie sinnvoll sie am Ende wirklich sind.

Design & Templates

Die Gestaltung der Webseite erfolgt bei Joomla und WordPress gleichermaßen über die Templates und Themes. Doch wie steht es dabei um die Individualität, die eine gelungene Webseite ausmachen sollte?

Auch hier zeigt sich, dass WordPress zunächst intuitiver zu bedienen ist, was die Gestaltung der Webseite angeht. Allerdings steckt hier der Teufel im Detail oder besser gesagt: in der Begrenzung.

Während bei Joomla nahezu jedes Design sehr individuell angepasst und sogar komplett verändert werden kann, sind die meisten Templates bei WordPress nur zu bis zu einem gewissen Grad modifizierbar. Wer differenzierte Möglichkeiten wünscht, wechselt daher meistens zu den kostenpflichtigen WordPress-Themes.

Ein Vorteil bei Joomla besteht darin, dass Agenturen für Ihre Kunden sogar komplett neue Templates erstellen können, die die individuellen Eigenschaften, Wünsche und Fähigkeiten des Auftraggebers berücksichtigen. Man erhält daher bei Joomla keine 0815-Optik von der Stange, sondern ein maßgeschneidertes Joomla Webdesign.

Vorteile & Nachteile

Der Vergleich zeigt, dass die beiden CMS Joomla und WordPress gleichermaßen über Vor- und Nachteile verfügen. Die wichtigsten Aspekte in beiden Bereichen sehen folgendermaßen aus:

Joomla Vor- und Nachteile

  • Funktionsumfang bereits im Grundsystem sehr hoch
  • im Backend lässt sich aufgrund der hohen Benutzerfreundlichkeit effizient arbeiten
  • optimale Anpassbarkeit der Funktionen und Designs auf das jeweilige Projekt
  • Mehrsprachigkeit bereits von Beginn an integriert
  • Verwaltung mehrerer Templates durch eine Webseite
  • für Anfänger zunächst weniger geeignet
  • Einarbeitungszeit in vielen Bereichen wie Module oder Erweiterungen dringend erforderlich
  • zunächst ist nur der Inhaltstyp Artikel verfügbar

WordPress Vor- und Nachteile

  • dank intuitiver Bedienung dank Drag-and-drop-Funktion und WYSIWYG-Editor
  • für Anfänger optimal geeignet
  • umfangreiche Auswahl an Themes und Plugins
  • begrenzter Funktionsumfang, der oftmals nur durch Plugins erweitert werden kann
  • erhöhtes Sicherheitsrisiko aufgrund der großen Verbreitung
  • Plugin-Auswahl teilweise sehr unstrukturiert
  • ein Theme kann nur von einer Webseite verwaltet werden

Welche Websites lassen sich mit Joomla und WordPress ideal umsetzen?

Die Funktionalität und Ausstattung von Joomla und WordPress hat ebenfalls Auswirkungen darauf, wie gut sich eine Webseite mit dem entsprechenden CMS umsetzen lässt. Deshalb ist auch in diesem Bereich ein Vergleich angebracht.

Umsetzung von Webseiten mit WordPress

WordPress ist vor allem für kleinere und einfachere Webseiten sowie Blogs hervorragend geeignet. Man benötigt nur wenig Einarbeitungszeit und kann schnell Dinge umsetzen. Von Vorteil sind hier die bereits fertigen und schnell zu bearbeiteten Templates und Themes. Gleiches gilt für die Vielzahl an Plug-ins.

Allerdings besteht gerade bei WordPress die Gefahr, dass sich die Webseite rein optisch nicht großartig von anderen Webseiten unterscheidet. Dies gilt nicht nur für die zahlreichen Gratis-Themes, sondern auch für diejenigen, die Geld kosten. Hinzu kommt, dass eine Auswahl von mehr als mehreren tausend Themes schnell überfordert.

Umsetzung von Webseiten mit Joomla

Bei Joomla ist die Lage ein wenig anders. Hier muss man, salopp formuliert, tiefer in die Materie eintauchen. Dafür sind aber auch die Möglichkeiten größer, was unter anderem Aufbau und Struktur von Seiten angeht. Deshalb lohnt sich Joomla für größere und vielseitigere Webseiten deutlich besser. Mit diesem CMS sind komplexere Seitenstrukturen möglich. Gleichzeitig bietet Joomla auch eine sehr gute Basis für E-Commerce-Webseiten inklusive Bezahlsystem und nützlichen Formularen.

Fazit: Es gibt kein Besser oder Schlechter zwischen Joomla und WordPress

Ein Vergleich zwischen zwei oder mehreren Produkten soll in der Regel einen Test- oder Vergleichssieger hervorbringen. Allerdings ist dies bei CMS wie Joomla und WordPress nur in einem sehr geringen Maße möglich. Dieser Joomla versus WordPress Vergleich [year] zeigt nämlich, dass es vor allem auf die Art der Nutzung ankommt, wenn es darum geht zu entscheiden, welches Content-Management-System für den individuellen Zweck nützlicher erscheint.

 Dabei spielt aber auch eine zentrale Rolle, wie technisch versiert man ist mit Programmiersprache und Co., ob man Budget zur Verfügung hat, es sich um ein Freizeitprojekt oder gewerblichen Internetauftritt handelt – und vieles mehr.

 Für einfache Webseiten und auch Blogs ist WordPress gerade für Neulinge sicher – zumindest meistens – die bessere, weil insgesamt weniger komplexe Wahl. Der größte Vorteil von WordPress ist eben die äußerst einfache und intuitive Bedienung.

Doch gerade deswegen zeigt sich insbesondere im direkten Vergleich mit Joomla, dass WordPress in anderen Bereichen deutlich begrenzte Eigenschaften aufweist. Deshalb ist Joomla die erste Wahl, wenn komplexere und funktionelle Webseiten sowie generell eine individuellere Gestaltung erwünscht sind.

Jan Lehnhoff
Inhaber & Senior Webdeveloper


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